Margarethen-Apotheke, Essen
DetailsDesign: Boris Ruf (KUNESA) | Die Margarethen Apotheke liegt auf der Margarethenhöhe in Essen. Die Margarethenhöhe ist die erste deutsche Gartenstadt, erbaut 1906-1938 und verwaltet von der Margarethe-Krupp-Stiftung. Das denkmalgeschützte Wohngebiet ist geprägt von graubraunen Backsteinhäusern, grün-weißen Türen und Fenstern sowie vielen Details in Beschlägen und Ornamenten. Die Umbauaufgabe bestand darin einen dritten Kassenplatz und einen Beratungsraum zu realisieren. Durch die begrenzten räumlichen Möglichkeiten im unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurde damit ein Komplettumbau. Um die Verkaufsfläche zu vergrößern, haben im hintersten Raum der Apotheke einen Automaten eingebaut. Durch die komprimierte Warenlagerung auf kleiner Fläche, konnte hierdurch massiv Platz gewonnen werden. Der Verkaufsraum ist ein schmaler tiefer Raum. Der große Verkaufstisch mit zwei Kassenplätzen sowie die Sichtwahl sind an der gegenüberliegenden Wand zum Eingang angeordnet. Der Kunde wird hierdurch weiter in den Raum geführt. In Verlängerung des HV-Tisches ist der Beratungsraum angeordnet, der auch den Raumabschluss des Kundenbereiches bildet. Der Beratungsraum steht offen und erweitert den Verkaufsbereich, da hier auch der dritte Kassenplatz untergebracht ist. Im Beratungsfall kann der HV-Tisch um 90° gedreht werden, um den Zugang für den Kunden zu verbreitern und der Raum wird mit einer breiten Glasschiebetür geschlossen. Die höhenverstellbare Liege rundet das Rumkonzept ab. Die Freiwahl ist gegenüber der Sichtwahl angebracht und besteht aus Regalen in Buchenholz, die rundum flächenbündig verblendet sind. Die Verblendung z.T. auch mit Stauraum bildet einen Rahmen für die Regale, wodurch diese in Ihrer Gesamtheit ruhiger wirken. Die Apotheke sollte warm und gemütlich wirken. Durch den Einsatz von gedämpftem Buchenholz in Kombination mit weißen Wand- und Möbelflächen sowie einem warmgrauen Bodenbelag, konnte dies umgesetzt werden. Gegenüber dem Eingang ist eine Backsteinwand dargestellt, an der eine Wartebank angesiedelt ist. Die Backsteine sollen das vorherrschende Material aus dem Außenbereich in den Innenraum transportieren. Absolutes Highlight sind die Sonderleuchten über den HV-Tischen. Die Idee hierzu entstand bei der Erstbegehung der Apotheke. Die alten Reagenzienflaschen standen in großer Anzahl im Keller und auf die Frage der Kundin was sie damit machen soll, war die spontane Antwort: “da bauen wir eine Leuchte draus“. Die Leuchten sind ein absoluter Hingucker, ob ein oder ausgeschaltet und tauchen die Apotheke in ein warmes, gemütliches Licht.